Angina pectoris ohne Obstruktion in den großen Gefäßen

Die drei Säulen der ANOCA/INOCA-Therapie: Lebensstiländerung, Kontrolle des CV-Risikos und medikamentöse Therapie

München, 30. September 2025 – In den letzten Jahren haben sich das Verständnis und die Therapie von ANOCA und INOCA deutlich weiterentwickelt. Neben dem hohen Stellenwert einer besseren Detektion dieser funktionellen Störungen liegen die Therapieziele primär auf einer guten Symptomkontrolle verbunden mit der Verbesserung der Lebensqualität und der Reduktion kardiovaskulärer (CV) Risiken. Die Behandlung stützt sich dabei auf drei zentrale Säulen: Lebensstilmodifikation, Kontrolle von CV-Risikofaktoren und eine individuell abgestimmte medikamentöse Therapie. Dabei kommt Antianginosa eine besondere Bedeutung zu, wobei langwirksame Nitrate wie Pentalong® eine effektive und gut kontrollierbare Behandlungsoption darstellen: Denn sie können sowohl bei Angina-pectoris-Symptomatik ohne wie auch mit Obstruktion der großen Gefäße eingesetzt werden, sofern in der Erstlinie keine adäquate Symptomkontrolle erzielt werden kann.

ANOCA/INOCA: Risikofaktor-Management und Lebensstilveränderung

Die Angina-pectoris-Versorgung erlebt aktuell einen Wandel: Denn spätestens seit dem ESC- Update aus dem Sommer 2024 ist klar, dass bei einem nicht zu unterschätzenden Anteil der Patienten kein klassisches CCS mit Obstruktion der großen Koronararterien vorliegt, sondern eine Reihe von funktionellen Störungen genannt ANOCA und INOCA (Angina oder Ischämie ohne obstruktive koronare Gefäßerkrankung).1 Zwischen 50 und 70 % der ANOCA/INOCA- Betroffenen sind Frauen, vor allem in der Postmenopause, denn die damit verbundenen hormonellen Veränderungen scheinen die Vulnerabilität zu erhöhen.2 Liegt eine funktionelle Störung aus dem Spektrum von ANOCA/INOCA vor, besteht die Therapie aus 3 Säulen: Lebensstiländerung, Kontrolle der CV-Risikofaktoren und die medikamentöse Therapie zur Symptomkontrolle (Abbildung 1). Zu den Maßnahmen im Hinblick auf die Anpassung des Lebensstils zählen:1

  • Rauchentwöhnung
  • Gewichtsreduktion
  • Mediterrane Ernährung & limitierter Alkoholkonsum
  • Regelmäßige Bewegung
  • Stressmanagement

Blicken wir in die praktische Versorgung der Angina pectoris, ist für den Kardiologen Prof. Dr. Ralf Dechend aus Berlin die körperliche Aktivität essenzieller Bestandteil der Therapie.
„Konkrete Empfehlungen wie Rehasportgruppen, Übungen mit dem Theraband oder betreutes Training im Fitnessstudio erhöhen die Adhärenz“, so Prof. Dechend.

Abb. 1: Die drei Säulen der ANOCA/INOCA-Therapie bestehend aus Lebensstiländerung, Kontrolle des CV-Risikos und medikamentöse Therapie1,2

Neben regelmäßiger Bewegung sind laut Internistin Dr. Annett Maschke weitere wichtige Punkte Rauchstopp, Gewichtsreduktion und eine Verbesserung des Fettstoffwechsels.

„Generell muss man sagen: Viele Menschen „leben sich krank“. In der Hausarztpraxis sehen wir in der Regel nicht die Gesunden, sondern die, die Beschwerden haben – und die sind häufig ziemlich vorbelastet. Übergewicht ist ein großes Thema, und bei zunehmendem Alter sehen wir oft auch Probleme wie eine eingeschränkte nächtliche Atmung, was die allgemeine Sauerstoffversorgung beeinträchtigen kann – besonders relevant bei gestörter Mikrozirkulation“, erklärte Dr. Maschke. In puncto Ernährung bietet die Internistin in ihrer Hausarztpraxis in Woltersdorf einmal wöchentlich eine kostenfreie Beratung durch einen Ökotrophologen an. „Ziel ist es, Patienten für den Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit zu sensibilisieren und zur aktiven Mitgestaltung ihres Lebensstils zu motivieren.“ Denn nachhaltige Veränderungen würden oft nur dann gelingen, wenn Patienten die Zusammenhänge wirklich verstehen und selbst den Wunsch haben, etwas zu verändern – das gelinge nicht in allen Fällen.

„Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Therapie von INOCA und ANOCA ist die Therapie der Risikofaktoren, insbesondere einer Dyslipidämie, eines Bluthochdrucks und einer Adipositas“, betonte Prof. Dechend. Entsprechend steht an zweiter Stelle der Therapie die Kontrolle der CV-Risikofaktoren. Gemäß den neuesten ESC-Leitlinien wird eine strenge Kontrolle dieser

Risikofaktoren durch Statine, blutdrucksenkende und antidiabetische Medikamente, Gewichtsabnahme und Rauchentwöhnung empfohlen.1,2 Dabei sollen folgende CV-Risiko- spezifischen Ziele adressiert werden:1

  • Diabetes mellitus: gute glykämische Kontrolle über HbA1c < 7 % (53 mmol/mol)
  • Hypertonie: Blutdruckwert-Ziele von 120–129 mmHg
  • Dyslipidämie: LDL-C-Zielwert < 1,4 mmol/L (55 mg/dL) und ≥ 50 % Reduktion von LDL-C
  • Adipositas: BMI-Optimierung hin zum Normalgewicht über Ernährung und moderate Bewegung von 30–60 Minuten an mehr als 5 Tagen pro Woche, Sitzzeitreduktion
  • Psychosoziale Faktoren reduzieren: Stressvermeidung, adäquate Behandlung von Depressionen und Angststörungen

 

Symptomkontrolle mit Antianginosa – die dritte Säule im Therapiespektrum

Die dritte Säule der therapeutischen Maßnahmen von ANOCA/INOCA-Patienten bilden die antianginösen Medikamente. Traditionelle First-Line-Therapien gegen ANOCA/INOCA sind Betablocker und Calciumkanalblocker.1,2 Bei fehlendem oder unzureichendem Ansprechen kann die Kombination mit weiteren Antianginosa, darunter langwirksame Nitrate, Ivabradin, Ranolazin und Trimetazidin in Betracht gezogen werden.1

Langzeitnitrate wie Pentalong® bieten dabei den Vorteil eines leitliniengerechten Einsatzes sowohl im epikardialen als auch mikrovaskulären Setting. Gleichzeitig ermöglichen sie eine vielfältige Kombinierbarkeit mit anderen antianginösen Medikamenten, bei guter Verträglichkeit, was sie zu einer wertvollen Option im individuellen Therapiekonzept macht.

 

Über PUREN Pharma

PUREN Pharma hat das Ziel, alle Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen und preiswerten Markenarzneimitteln zu versorgen. Das Unternehmen mit Sitz in München bietet mit über 1.400 kostengünstigen Produkten ein umfassendes Spektrum für fast alle relevanten Therapieoptionen für den Einsatz in der Praxis, der Klinik und zur Selbstmedikation. PUREN Pharma steht an vorderster Front unter den Anbietern von Antibiotika in Deutschland.

Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft der international tätigen Aurobindo Pharma Ltd aus Hyderabad, Indien, mit mehr als 24.000 Mitarbeitern weltweit. Aurobindo verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Forschung, Entwicklung und Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe und generischer Arzneimittel, die es in mehr als 155 Ländern vertreibt. Kernpunkte des Portfolios sind ZNS-Produkte, Antibiotika, HIV-Präparate, Mittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten des Verdauungssystems und Diabetes sowie Antiallergika.

Weitere Informationen unter www.puren-pharma.de

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Referenzen
1.
Vrints C et al. 2024 ESC Guidelines for the management of chronic coronary syndromes: Developed by the task force for the management of chronic coronary syndromes of the European Society of Cardiology (ESC) Endorsed by the European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS). Eur Heart J. 2024; 45(36): 3415-3537. doi.org/10.1093/eurheartj/ehae177.
2.
Parlati ALM et al. ANOCA, INOCA, MINOCA: The New Frontier of Coronary Syndromes. J Cardiovasc Dev Dis. 2025;12(2):64. doi: 10.3390/jcdd12020064.
Pflichttext:
Pentalong® 50 mg
Wirkstoff: Pentaerithrityltetranitrat (PETN). Zus.: 1 Tab. enth. 50 mg PETN, Lactose-Monohydrat, mikrokristal. Cellulose, Kartoffelstärke, Talkum, Gelatine, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pfl.], hochdisp. Siliciumdioxid, Sorbitol. Anw.: zur symptomat. Beh. chron. stabiler Angina pectoris bei Erw. mit gesicherter koronarer Herzkrankheit u. eingeschr. körperl. Belastbarkeit, bei denen Beta-Blocker unverträglich od. kontraind. sind od. keine ausr. antianginöse Wirkung haben. Gegenanz.: Überempf. gg. den Wirkstoff, anderen Nitroverbindungen od. sonst. Bestandt.; akutes Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps), kardiog. Schock sof. nicht durch intraaortale Gegenpulsation od. pos. inotrope Pharmaka ein ausr. hoh. linksventrikulärer, enddiastolischer Druck gewährleistet ist; ausgepr. Hypotonie (systol. Blutdruck ≤ 90 mmHg), akut. Myokardinfarkt, gleichz. Einnahme v. Phosphodiesterase-5-Hemmer, z. B. Sildenafil, weil es in diesem Fall zu einem erhebl. blutdrucksenkenden Effekt kommen kann; Entw. akut. pektanginöse Beschw. bei Pat. die Phosphodiesterase-5-Hemmer (z. B. Sildenafil) eingen. haben. Nebenw.: insbes. bei Behandlungsbeg. häufig Schläfendruck u. Kopfschm. („Nitratkopfschmerz“) die erfahrungsgem. meistens bei weiterer Einnahme nach einig. Tagen abkl.; bei Erstanw. u. bei Dosiserh. Abfall d. Blutdrucks u./od. orthostat. Hypotension, die mit reflekt. Erhöh. d. Pulsfrequenz, Benommenheit sow. Schwindel- u. Schwächegef. einhergeh. können. Starker Blutdruckabfall m. Verstärkung d. Angina pectoris-Sympt., Kollapszust. m. bradykard. Herzrhythmusstör. u. Synkopen. Übelkeit, Erbrechen, flücht. Hautröt. (Flush) u. allerg. Hautreakt., exfol. Dermatitis/Stevens-Johnson-Syndrom od. Angioödeme. Bei Gabe von Pentalong kann, bed. durch e. rel. Umvert. d. Blutflusses in hypoventilierte Alveolargeb., e. Hypoxämie auftreten u. bei Pat. mit koronarer Herzkrankh. Ischämie ausl., f. PETN wird auf d. f. andere Arzneim. d. Gruppe bek. Mögl. d. Entw. e. Toleranz bzw. d. Auftretens e. Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitroverbind. unter hoh., kontinuierl. Dos. hingew., bei ersten Zeichen e. Unverträgl.reakt., darf Pentalong nicht nochmals eingen. werden. Warnhinweise: Enth. Lactose-Monohydrat u. Sorbitol, Arzneim. f. Kinder unzugänglich aufbewahren. Wechselwirkungen, Dosierung und weitere Hinweise siehe Fach- und Gebrauchsinformation. Abgabestatus: Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: PUREN Pharma GmbH & Co. KG. Stand: Mai 2023.